„Grünes Gas“: Saubere Energie aus Pferdemist, Biomüll & Baumschnitt

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Auf der stillgelegten Deponie Teiritz soll eine Trockenfermentierungsanlage entstehen.
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Anfang 2018 wurde die Deponie Teiritz stillgelegt. Ein halbes Jahrzehnt später soll sie nun einer neuen Aufgabe zugeführt werden. Wie der Leiter des Stadtservice, Ronald Maurer, jetzt bekannt gab, will eine Firma hier eine Trockenfermentierungsanlage in Containerlösung für Pferdemist errichten. Ebenso ist geplant in zusätzlichen Containern den Biomüll sowie den Baum- und Strauchschnitt der Stadtgemeinde Korneuburg hier zu verarbeiten.

Für das Vorhaben wäre eine Fläche von rund 2.000 Quadratmetern notwendig. Die Deponie wäre deshalb ein idealer Standort. Und so sieht das dann konkret aus: Aus der Anlage soll „grünes Gas“ ins EVN-Netz eingespeist werden. Aus dem Pyrolyseverfahren entsteht dann Biochar, eine pelletierte aktive Biokohle.

„Biokohle bzw. Biochar ist ein tragendes Element im Klimaschutz, weil eine Tonne von produziertem Biochar über drei Tonnen CO2 speihern kann. Biochar behandelt mit Mikronährstoffen als organische Düngemittel, dient als Wasserspeicher und Filterstoff im Boden und gilt als zentraler Baustein einer nachhaltigen Bauwirtschaft“, schilderte Maurer.

Die Stadtgemeinde Korneuburg liefert den Biomüll aus dem Stadtgebiet an. Das sind derzeit 1.600 Tonnen pro Jahr. Der Baum- und Strauchschnitt soll ebenfalls auf der Deponie angeliefert werden. Die Stadtgemeinde Korneuburg selbst antizipiert bei der Rückvergütung des grünen Gases mit.

Maurer: „Einer der wesentlichen Vorteile wäre auch, dass das Gas aus der Altdeponie nicht mehr abgefackelt werden müsste, sondern direkt in die Anlage einfließen kann. Dadurch reduzieren sich die Kosten zur Aufrechterhaltung der Deponiegasfackel gegen null und eine Neuanschaffung einer Gasfackel kann dadurch vermieden werden.“

Noch ein Vorteil: Durch die wesentlich kürzeren Entsorgungsstrecken würde die Stadtgemeinde einen großen Beitrag zur Einsparung von CO2-Emissionen beitragen. Im Jahr könen dadurch über 5.500 Kilometer eingespart werden. Dies entspricht einer Einsparung von über 2.000 kg CO2-Ausstoß.

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