Biomasse: Der Holzenergie-Preis wurde erstmals in Wieselburg …

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“Gute Wärme wächst nach”: Die Biomasse-Branche prämierte in Wieselburg die besten Projekte des Jahres.

WIESELBURG. Unter dem Motto “Gute Wärme wächst nach” begab sich der Österreichische Biomasse-Verband auf die Suche nach den besten heimischen Bioenergie-Projekte aus der Brennstoff- und Anlagenproduktion sowie im Gewerbe und bei Endkunden – in allen Größenordnungen für die drei verschiedenen Kategorien Scheitholz, Hackgut und Pellets.

100 eingereichte Umsetzungen
Im Rahmen des 24. Biomassetages wurden diese nun in Wieselburg prämiert. Eine Expertenjury unter dem Vorsitz von Josef Rathbauer vom BLT Wieselburg konnte dort aus rund 100 eingereichten Umsetzungen die Wahl treffen.

Drei Gewinner in Wieselburg
Die drei Gewinner sind die “hocheffiziente Kraftwärmekopplungsanlage KWS Ökokraft Ternitz” (Kategorie Hackgut, umgesetzt vom Ingenieurbüro Riebenbauer), das neue “Nawaro Pelletswerk in Göpfritz” sowie das bereits am Tag des Kachelofens ausgezeichnete Projekt der Firma Müler Ofenbau “Kachelofen als Ganzhausheizung mit Kochmöglichkeit”.

Weiteren zehn Projekten wurde der Silberpreis verliehen. Die drei Gewinner spendeten das Preisgeld von je 3.000 Euro für karitative Zwecke.

Holzenergie-Preis in Wieselburg: Adolf Melcher, Josef Rathbauer, Wolfgang Artner, Marcel Huber und Christoph Pfemeter | Foto: Österreichischer Biomasse-Verband
Holzenergie-Preis in Wieselburg: Adolf Melcher, Josef Rathbauer, Wolfgang Artner, Marcel Huber und Christoph PfemeterFoto: Österreichischer Biomasse-Verbandhochgeladen von Roland Mayr
Energie-Gesetzgebung im Mittelpunkt
In Europa haben sich die Krisen in den vergangenen Jahren zugespitzt: Klima-, Energie- und Coronakrise samt Inflation zeigen auf, wie wichtig die regionale Versorgung und kurze Lieferketten für unsere Gesellschaft sind. Obwohl die Ausbauziele für erneuerbare Energien auf europäischer und nationaler Ebene viel Rückenwind für den Ausbau der energetischen Biomassenutzung bedeuten, drohen unnütze bürokratische Hüden und Auflagen sowie verschleppte Gesetzgebungsprozesse das Vorankommen der Branche zu gefährden.

Der heurige Biomassetag bietet einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen in der Energiegesetzgebung. Es werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und effiziente funktionierende Lösungen präsentiert. Besondere Bedeutung wird der Diskussion beigemessen, wie nationale Energiepolitik erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann. Vorzeigeprojekte ausgewählter nationaler und internationaler Unternehmen geben zusätzliche Einblicke in die Fortschritte und Herausforderungen der Branche.

Der Heizwerke-Betreibertag lädt als führende Veranstaltung rund um die Nahwärmeversorgung zum fachlichen und persönlichen Erfahrungsaustausch. Der Blick auf die Herausforderungen in den einzelnen Bundesländern wird durch die Diskussion der aktuellen gesetzlichen Regulierungen und Fördermöglichkeiten geschärft. Auch die Optimierung und Entwicklung von Heizwerken steht auf der Agenda.

Der Holzeergie-Preis
Der Holzenergie-Preis in Form einer Holztrophäe symbolisiert die Energiegewinnung aus Holz in Form einer Flamme – geschnitzt aus Kirschenholz. Der Sockel aus Erzgestein steht für das Eisen der Kessel. Die Form wurde durch künstliche Intelligenz entworfen, geschaffen jedoch durch österreichisches Handwerk.

“Ich bin erfreut über das große Interesse am Holzenergiepreis. In allen Einreichungen ist die Innovationskraft der Branche ersichtlich, und dass die Energiewende jetzt gemeinsam mit der Bioenergiebranche umgesetzt wird und werden kann. Unser Dank gilt auch den Sponsoren, die den Holzenergiepreis erst ermöglicht haben”,

bedankt sich der Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Franz Titschenbacher.

Die Sponsoren: Österreichische Bundesforste, Landwirtschaftskammer Österreich, proPellets Austria, Österreichischer Kachelofenverband, Österreichische Hagelversicherung, Fröling, Hargassner, ÖkoFEN, Kelag und Fernwärme Waldviertel.

Holzenergie-Preis in Wieselburg: Detmar Dold und Gebhard Keckeis von der Energie-Werkstatt | Foto: Österreichischer Biomasse-Verband
Holzenergie-Preis in Wieselburg: Dietmar Dold und Gebhard Keckeis von der Energie-WerkstattFoto: Österreichischer Biomasse-Verbandhochgeladen von Roland Mayr
Gewinner Hackgut: Hocheffiziente KWK-Anlage in Ternitz
Die Holzgas- und Holzverstromungsanlage in Ternitz produziert 400 kW elektrische und 600 kW thermische Energie. Dabei wird der produzierte Ökostrom in das öffentliche Stromnetz und die anfallende Wärme in das bereits vorhandene Fernwärmenetz eingespeist. Die Anlage hat einen hocheffizienten Wirkungsgrad, wobei alle Nutzenergieströme zusammen, inklusive der Kondensationsenergie aus dem Abgasstrom des Gasmotors sogar einen Brennstoffnutzungsgrad von deutlich mehr als 90 Prozent erreichen. Die beim Verstromungsprozess als Nebenprodukt anfallende Bio- Holzkohle kann in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. Dies führt im Sinne von Kreislaufwirtschaft zu einer lanfristigen Kohlenstoffbindung im Boden und trägt damit zusätzlich zu einer CO2-Reduktion bei.

Gewinner Pellets: Regionale Versorgungssicherheit
Das im Februar 2023 von Nawaro in Betrieb genommene Pelletswerk in Göpfritz leistet einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit regional erzeugten Pellets. Für die Produktion werden überwiegend Sägenebenprodukte verwendet. Insgesamt werden jährlich rund 16.000 Haushalte mit 80.000 Tonnen Pellets versorgt. Durch den Ausbau am Nawaro-Hauptstandort hat sich auch die Gesamteffizienz im benachbarten Holzkraftwerk durch die vollständige Nutzung der Hochtemperaturwärme mehr als verdoppelt.

Gewinner Scheitholz: Krisensicherheit als oberstes Gebot
An ein bestehendes Einfamilienhaus wurde eine weitere Einheit mit 90 Quadratmetern Fläche zugebaut, wodurch zwei separate Wohneinheiten entstanden sind. Der Wunsch des Kunden war die Beheizung des Zubaus mit einer Kachelofen-Ganzhausheizung (mit Absorbertechnik) zu realisieren. Der Speicherofen ewärmt mit Strahlungswärme den Wohnbereich. Badezimmer und Büro werden mit einer Wandheizung beheizt. Auch die Brauchwasseraufbereitung erfolgt mit dem Kachelofen. Es gibt noch zusätzlich die Möglichkeit mit dem Ofen zu kochen. Bei diesem Projekt war das Thema Krisensicherheit das oberste Gebot.

Silbergewinner des Holzenergie-Preises
Kategorie Scheitholz: Rudolf Raffelsberger, “Rein in CO2-neutrales Heizen mit Fröhling Kombikessel”; Robert Heidecker, “Kachelofen Ganzhausheizung”; Familie Grandits-Fetter, “Substituierung von Erdgas mit Kachelofen”

Kategorie Pellets: B. Schmidhofer “Mobile Käserei”; ÖkoFEN, “Zeroflame Technologie”; Schiff MS Mondseeland, “Pelletsheizung auf dem Schiff”

Kategorie Hackgut: Franz Moser, “Hackgut Upcycling”; Holzkraftwerk Perg; Guntamatic, “Powerchip/Biochar Pflanzenkohle”; Bioenergie OÖ, “Dekarbonisierung der Ortswärme von Walding”

Mehr Infos auf biomasseverband.at

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